Aggressives Verhalten

 

Aggressives Verhalten sollte ebenso wie anderes auffälliges Verhalten mit großer Sensibilität beobachtet und eingeordnet werden.

Zu unterscheiden ist aggressives Verhalten gegen Artgenossen und aggressives Verhalten gegen Menschen bzw. den Halter.

 

 

Aggressives Verhalten unter Katzen:

Hier sollte sehr genau hingeschaut werden, wer der wirkliche Angreifer bzw. der Stärkere ist. Fast immer ist die "aggressive" Katze die unterlegene, die glaubt, ihr Leben mit Fauchen oder Knurren oder gar heftigen Angriffen verteidigen zu müssen. Fauchen und Knurren sind keine aktive Kampfansage, sondern sind als reine Selbstverdeidigungsmaßnahme zu interpretieren, nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" oder etwas differenzierter "Vielleicht kann ich den anderen einschüchtern, wenn er denkt ich bin groß und gefährlich und gar nicht so klein und hilflos wie ich mich gerade fühle".

In Mehrkatzenhaushalten kommt es aus unterschiedlichen Gründen durchaus auch zum klassischen Mobbing. Hier muß genau beobachtet werden, welche Katze tatsächlich mobbt und welche sich versucht, zu verteidigen. Grundsätzlich muß man der Ursache auf den Grund gehen, warum das Mobbing auftritt. Das kann schlicht und einfach an Langeweile und Unterforderung liegen, manchmal gibt es auch körperliche Ursachen. Eine Katze, die ständig Schmerzen hat, kann sehr schlecht gelaunt sein und z. B. scheinbar grundlos ihre Mitkatzen hauen.

Eine weitere in der Tat aggressive Verhaltensweise ist die Revierverteidigung. Hier handelt die Katze aus ihrer Sicht durchaus berechtigt, wenn sie entscheidet, keine oder nur bestimmte Artgenossen in ihrem Revier zu dulden. Das kann unter benachbarten Freigängerkatzen passieren oder auch wenn eine neue Katze in den Haushalt kommt.

Gerade beim Thema Vergesellschftung von Katzen werden leider viele Fehler gemacht, die sich vermeiden ließen. Das beginnt bei der richtigen Wahl der neuen Katze und geht weiter beim Einzug des neuen Familienmitglieds. Auch in den ersten Wochen nach dem Einzug sollte man viel Aufmerksamkeit walten lassen.

 

 

Aggressives Verhalten gegenüber Menschen:

In den allermeisten Fällen von Aggression gegen Menschen handelt es sich nicht um Aggression im Sinne von Angriff sondern um Selbstverteidigung. Meist leiden die Katzen unter allzu geringem Vertrauen zu Menschen und fühlen sich ihrer Übermacht hilflos ausgeliefert.

Auch in diesen Fällen ist es hilfreich, die Entwicklungsgeschichte der Katze zu kennen, denn manchmal sind sie viel zu wenig auf Menschen geprägt, häufig viel zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt worden, so daß ihnen unmöglich war, ein gesundes Urvertrauen aufzubauen.

Leider habe ich manche "aggressive" Katzen erleben müssen, die offensichtlich ziemlich respektlos oder aus Unkenntnis der kätzischen Bedürfnisse (nicht aus bösem Willen!) schlecht behandelt werden und so viel Vertrauen verlieren.

Mit viel Einfühlungsvermögen und aktiver Beschäftigung gibt es durchaus die Chance, Vertrauen Stück für Stück wieder aufzubauen und der Katze hierdurch zu einem geborgeneren Lebensgefühl zu verhelfen.

 

 

Lassen Sie sich und Ihrer Katze helfen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Orlando, Samir, Yuma