Gesellschaft
Katzen sollten - insbesondere bei reiner Wohnungshaltung - nicht einzeln gehalten werden. Dies gilt ganz besonders auch für junge Katzen, weil sie einen Artgeossen für eine gesunde soziale Entwicklung dringend brauchen. Auch die beste menschliche Fürsorge und Beschäftigung erstzt keinen Katzenpartner. Übrigens sind freundliche Hunde eine Bereichrung für jedes Katzenleben, aber ebenfalls kein Partnerersatz.
Deshalb sollte man idealerweise von vorneherein zwei gut harmonierende Katzen adoptieren.
Soll es wirklich nur eine Katze sein, kann man z. B. über den Tierschutz auch erwachsene Katzen finden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht sozial sind und deshalb als Einzelkatze glücklich sind. Allerdings geben wir in unseren Tierschutzverein solche Katzen bevorzugt an Plätze mit Freigang, damit sie anderweitig ein erfülltes Leben haben können.
Hat man bereits eine Einzelkatze zuhause, stellt sich nach einer Weile häufig ein schlechtes Gewissen ein, wenn man dann doch die Katze öfter länger alleine lassen muß. Bei der Überlegung, eine zweite Katze als Gesellschaft zu adoptieren, gilt es einiges zu beachten, wie zum Beispiel:
- je jünger die Katze ist, desto notwendiger und dringender braucht sie eine Partnerkatze - desto unkomplizierter gelingt auch die Vergesellschaftung.
- ist die Katze grundsätzlich in der Lage, sich angemessen sozial zu verhalten und profitiert sie langfristig von einer Partnerkatze?
- welche Eigenschaften in Wesen, Alter, Geschlecht und auch Aussehen(!) müßte die neue Katze mitbringen, um gute Voraussetzungen für ein harmonisches Duo zu schaffen?
Welche Kriterien für ein geglücktes Doppel gibt es?
Grundsätzlich und unabhängig vom kätzischen Individuum gibt es Merkmale, die in der Verhaltensforschung erforscht wurden, die langfristige Harmonie sehr wahrscheinlich machen:
- gleiches Geschlecht
- ähnliches Alter bzw. gleicher Entwicklungsstand
- ähnliches Temperament
- ähnliches Aussehen (ja, auch das spielt eine erstaunlicherweise Rolle - je ähnlicher sich Katzen von Fellfarbe und -länge sehen, desto sympathischer sind sie sich in der Regel).
Hierbei sind aber auch individuelle Erfahrungen zu berücksichtigen. Eine Kätzin, die z. B. jahrelang harmonisch mit einem Kater zusammengelebt hat, wird sich vermutlich auch zukünftig mit einen freundlichen Kater gut verstehen.
Zu einer erwachsenen, eher ruhigen Katze sollte man keine junge Katze gesellen. Die beiden haben zu unterschiedliche Bedürfnisse, und Frustrationen auf beiden Seiten bleiben nicht aus. Hat man eine bereits ältere Katze, die nicht sehr aufgeschlossen für Neulinge ist, wäre der Königsweg, gleich zwei kleine Katzen dazu zu adoptieren. So hat die ältere Katze Gesellschaft, Abwechslung und Unterhaltung, kann sich aber jederzeit zurückziehen, wenn es ihr zu viel wird - ausreichend Rückzugsplätze sind Voraussetzung. Die Kleinen haben sich gegenseitig und können ihre Bedürfnisse nach endlosem ausgelassenem Spielen und intensiver Nestwärme befriedigen, ohne die ältere Katze zu belästigen. Alle haben aber die sehr wertvolle Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren und ihr Leben dadurch zu bereichern.
Noch etwas: sehr entscheidend ist auch, auf welche Weise eine neue Katze auf die alteingesessene trifft. Hier können böse und nachhaltige Fehler und passieren, deshalb informieren Sie sich bitte in Ihrem konkreten Fall, wie eine Eingewöhnung am idealsten stattfinden sollte.
Ich habe sehr viele Katzenhalter bei der Vergesellschaftung begleitet und durfte häufig erleben, daß sie den Einzug der Zweitkatze langfristig als beglückend erlebt haben und sehr froh waren, diesen Schritt gegangen zu sein.
Es geht einem wirklich das Herz auf, wenn man erlebt, wie bereichernd das Zusammenleben von zwei oder mehreren Katzen ist, wenn denn die Kombination stimmt ...